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Rapa Nui – die geheimnisvolle Insel im pazifischen Ozean

Rapa Nui

so nennen die Einheimischen ihre geheimnisvolle Insel, die zu Chile gehört. Sie gehört wohl zu den ungewöhnlichsten und entlegensten Inseln der Erde. Dort stehen die mächtigen Moai Statuen. Die Überreste einer untergegangenen Kultur, die den Forschern nach wie vor viele Rätsel aufgibt. Wir haben uns diesen lang gehegten Traum erfüllt und sind auf dem Weg zu dieser kleinen Vulkaninsel. 

Geographisch gehört die Insel zu Polynesien

Auch der Großteil der Einwohner hat polynesische Vorfahren. Die ersten Siedler kamen 1.000 nach Christus mit ihren Booten über den Westpazifik. Ihnen gelang es mit Erfindungsgeist und viel Geschicklichkeit, diese zum Teil riesigen Steinfiguren aus den Felsen zu hauen, mit denen die Insel zu ihrer Berühmtheit gelang.

Dabei wird uns jetzt erst richtig bewusst, dass dieses Eilland wirklich mitten im riesigem Pazifik liegt. Der Mataveri International Airport auf Rapa Nui ist der abgelegenste Flughafen der Welt. Etwa 3.800 Kilometer bzw. rund vier bis fünf Stunden Flugzeit sind es von Santiago de Chile auf die Osterinsel. Wir sind mächtig aufgeregt, als das Flugzeug endlich zur Landung ansetzt. Die unglaublich lange Start- und Landebahn wurde von der NASA als Ausweichlandebahn für das Space Shuttle Programm gebaut. So entspannt und komfortabel sind wir noch nie gelandet.  

Das Flughafengebäude

ist winzig und im Nu haben die ca. 200 Passagiere das Ankunftsgebäude zur Passkontrolle gefüllt. Die gesamte Insel wurde zum Nationalpark erklärt. Darum fallen bei der Passabfertigung pro Person 80 US$ Eintritt an. Dies berechtigt uns zur Besichtigung der einzigartigen Moai Stätten. 

Die Insel ist mit ca. 35 km mal 25 km nicht sonderlich groß, aber es ist empfehlenswert, sich ein Auto zu mieten. Von Deutschland aus war uns dies nicht möglich. Kein Internationaler Autovermieter hatte etwas im Angebot. Als wir unser Gepäck durch das Flughafengebäude schieben, stellen wir schnell fest, dass alle Fahrzeuge nur von einheimischen Unternehmen vermietet werden. Eine Kfz-Versicherung gibt es nicht und doch werden wir von unserer Vermieterin beruhigt, dass schon nichts passieren würde. Innerhalb von Ortschaften sind 30 Stundenkilometer und außerhalb 60 Stundenkilometer vorgeschrieben. Und wenn etwas passieren würde, dann würden wir mit dem „Unfallgegner“ schon einig werden. Wir sollen nur auf freilaufende Pferde, Hunde und Kühe aufpassen. Ein ganz entspannter Start auf Rapa Nui und wir werden mit der Vermieterin handelseinig.  

Die Osterinsel

hat circa 6000 Einwohner, fast alle Insulaner wohnen in der weitläufigen Hauptstadt Hanga Roa. Von hier aus werden wir auch die Insel mit ihren mystischen Figuren aus Tuffstein erkunden. Nach kurzen 15 Minuten erreichen wir unsere gebuchte Unterkunft. Zur Begrüßung erhalten wir der typischen polynesischen Tradition entsprechend wunderschöne Blumenketten. Viel Zeit zum Auspacken haben wir nicht; der Mitarbeiter des Hotels möchte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Hanga Roa zeigen, damit wir uns dort bald zurechtfinden und auf eigene Faust unsere erste Besichtigungstour unternehmen können. 

Wir haben uns für fünf Nächte auf der Osterinsel entschieden. Manche Leute behaupten zwar, zwei Tage würden reichen. Wir sind allerdings anderer Meinung und selbst die fünf Tage sind noch zu kurz für unseren Aufenthalt. Die Insel hat so viel zu bieten und wir genießen jede Minute, saugen die tollen Eindrücke in uns auf. 

Wir starten unsere Erkundungstour am Playa Anakena

Eine schöne Bucht mit dem einzigen Sandstrand der Insel. Die hohen Palmen und das türkisfarbene Wasser laden zum Baden ein, die Südsee lässt grüßen. Hier in der Bucht stehen sieben Moais, auch sie schauen ins Landesinnere. Alle Statuen wurden sorgfältig restauriert und erhielten nach ihrer Restauration den traditionellen Kopfschmuck, die Pukao, wieder.

Die größte Moai Plattform Ahu Tongariki

mit den 15 beeindruckenden Steinfiguren ist der nächste Anlaufpunkt. Wir verweilen sehr lange hier. So gewaltig und faszinierend wirken die unterschiedlichen Köpfe auf uns und – wir müssen es zugeben – wir besuchen diese Stätte einige Male. 

Besonders beeindruckend ist der Rano Kau

der mit Wasser gefüllte Krater, für uns einer der schönsten Orte der Insel. Man hat einen unvergleichlichen Blick über den Krater bis zu den unendlichen Weiten des Pazifiks.

Nach einer kleinen Wanderung entlang des Kraterrandes erreichen wir direkt die Zeremonial Anlage Orongo.

Der Kratersee des Rano Raraku

Er liegt versteckt hinter den Steinbrüchen, aus denen die Moais gefertigt wurden. An seinen Rändern wächst der Schilf und überall grasen die Wildpferde.

An den Hängen des Kraters verteilt stehen oder liegen Moais. Hier wurden die gewaltigen Figuren aus dem Vulkangestein gehauen und auch teilweise quer über die Insel transportiert.

Noch heute sieht man unfertige Moais im Felsen liegend, die noch fest mit dem Gestein verbunden sind.

Hanga Roa

die Hauptstadt und gleichzeitig die einzige Stadt auf der Osterinsel, ist sehr lebhaft und quirlig. Es gibt zahlreiche Lokale, aber wir haben dann doch sehr schnell unser Lieblingslokal gefunden. Das „Haka Honu“ mit Blick auf den Hafen und das Meer. Meistens muss man auf einen freien Tisch warten, aber man kann sich die Zeit wunderbar mit einem leckeren Cocktail vertreiben. Unser neues Lieblingsgericht ist Ceviche, das traditionelle Gericht Südamerikas aus frischen rohem Fisch. 

Ein Herzenswunsch von uns war es, auf der Osterinsel tauchen zu gehen. Und wir konnten uns diesen Wunsch erfüllen. Es ist unglaublich, es gibt Korallenriffe, riesige mächtige Korallengebilde, große Steinkorallengebirge. 

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, jeden Tag über die Insel zu fahren. Sehr interessant war es für uns, die Moais auch zu verschiedenen Tageszeiten zu besuchen, durch die unterschiedlichen Lichtverhältnisse der jeweiligen Tageszeit sehen die Moais immer wieder total anders aus. 

Und die Dame von der Autovermietung hatte recht. Bei den Fahrten über Land muss man wirklich sehr aufmerksam sein. Es gibt wirklich jede Menge Pferde, Hunde und Kühe auf der Insel, die immer und überall kreuz und quer über die Straße laufen, oder auch einfach am Straßenrand stehen.

Wir waren auf jeden Fall sehr traurig, als wir wieder in das Flugzeug geklettert sind. Aber auch sehr glücklich, auf Rapa Nui gewesen zu sein. Wir haben uns in die Hand versprochen, dass wir unbedingt wiederkommen werden.

Wir hatten vor der Reise immer den Eindruck, die Osterinsel wäre düster. Aber das Gegenteil ist der Fall, wir haben die Osterinsel als wunderschön und freundlich und heiter erlebt. Und wer hat schon einmal das Glück, auf die Osterinsel zu reisen! Nicht eine Minute haben wir es bereut, diese wunderschöne Insel besucht zu haben.


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