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EuropaReisen

Die Azoren und die Kneipe am Rande Europas

Azoren Pico

Azoren – Die Wiege sonnenverheißender Wetterhochs

Endlich ist es soweit! Wir starten von Frankfurt in den langersehnten Azorenurlaub auf die Insel Faial. Leider ist es nicht ganz so einfach, in die Hauptstadt Horta zu kommen. Es ist eine Zwischenlandung mit Umstieg in Lissabon erforderlich, die drei Stunden dauert.  Von Frankfurt nach Lissabon geht es wie geplant. Drei Stunden in Lissabon im Transfer sind lang. Wir vertreiben uns die Zeit mit Shoppen – wenigstens gedanklich! Danach bekommen wir die Mitteilung, dass sich der Weiterflug der Acores Airlines verzögert. Irgendwelche Batterien müssten getauscht werden.

Schon der Landeanflug ist spektakulär. Er entschädigt dafür, dass wir eben mit etwa zwei Std. Verspätung auf der Trauminsel Faial landen.

Wir steigen aus dem Flieger und erleben eine sehr ursprüngliche Insel. Auf der Fahrt mit dem Taxi sehen wir unterwegs friedlich die Kühe und Ziegen grasen, überall blühen die Hortensien.

Ansicht Horta
Ansicht Horta

Die Fahrt ist kurz und schon sind wir im Hospedaria Verdemar angekommen. Ein traumhaftes kleines Apartment mit Blick auf  die Insel Pico und den gleichnamigen Berg Pico, mit seinen 2.351. Metern der höchste Berg Portugals. Mal hängt er in den Wolken, mal schaut die Spitze des Berges raus und Wolken winden sich wie ein Kranz um das Massiv.  Wir wollen den Blick überhaupt nicht abwenden.

 

Die Tauchbasis „Norberto Divers“

Einer der bekanntesten Namen und Gesichter von Faial ist Norberto Serpa.  Auf der Insel Pico geboren, studiert er sehr früh auf Faial am Institut für Ozeanografie und Fischerei. Norberto unterhält eine Tauch- und Walewatching-Basis in Horta und ist für seine Walforschungen weltbekannt. Er ist ein unglaublich freundlicher und sympathischer Kerl, der sich um das Wohlergehen seiner Gäste fürsorglich kümmert. Wir schließen sehr schnell Freundschaft. Als wir ihn nach dem Alter fragen, sagt er uns „Ich werde bald 60 Jahre, wer hätte das gedacht. Und wenn ich mich nur meinem Boot und meinen eigenen Sachen widme, dann bin ich eine sehr reiche Person, weil ich viel Zeit für mich habe, um mit Freunden meine Reisen um die Welt zu unternehmen und den Atlantik überqueren kann.“

Mit Blick auf die Insel und den Tourismus sagt er „Faial hat nichts mit dem Massentourismus tun, was man in São Miguel hat. Hier sind die Azoren noch die Azoren.“

Für den Abend lädt er uns zum Tunfischgrillen ein und wir genießen den Abend mit vielen Studenten aus Lissabon und dem Tauchteam mit dem bekannten Unterwasserfotografen Kurt Amsler.  Wir kennen ihn von der Boot, wo wir schon spannende Vorträge von ihm besucht haben. Die Welt ist so klein.

Die Kneipe am Ende der Welt

Natürlich müssen wir das weltweit bekannte Lokal Peters Cafe Sport besuchen.

Henrique Lourenço Ávila Azevedo (1895-1975) eröffnete das heutige Café Sport. Den Namen wählte er zum Ausdruck seiner Sportbegeisterung, die sich in seiner Leidenschaft für Fußball, Rudern und Billard zeigte. Auf ihn geht auch die Einführung des Gin Tonics im Café Sport zurück, der bis heute ein populäres Getränk im Lokal blieb.

Im 2. Weltkrieg erkannte der Munitions- und Versorgungsoffizier der HMS Lusitania II eine große Ähnlichkeit zwischen dem Sohn des Café Sport-Besitzers und seinem eigenen Sohn Peter und nannte ihn deshalb ebenfalls Peter. Der fortan hängengebliebene Spitzname wurde kurz später auch offizieller Namensteil des Cafés.

1975 zog das Café in ein größeres Nachbargebäude, wo es seither unverändert besteht. Dort lassen sich bis heute Segler ihre Post ins Café Sport senden, versorgen sich mit Schiffsbedarf oder erstehen dort die Farbe, um sich traditionell an der Kaimauer zu verewigen, was den Ruf des Cafés als bekannten Seglertreffpunkt weiter ausmacht.

 

Peter Cafe Sport Azoren

Peter Cafe Sport Azoren

 

Der erste Tag geht schnell vorbei. Morgen werden wir unser Tauchgepäck vorbereiten und den ersten Tauchgang unternehmen; mit einem Lächeln im Gesicht schlafen wir ein….

Unser erster Tauchgang

am folgenden Tag soll der Checktauchgang werden. Das gute Wetter vom Vortag setzt sich aber nicht weiter fort und es wird wolkig und windig. Das Oberflächenwasser wird bei der Ausfahrt aus dem Hafen schon kräuselig.  Am Tauchplatz „Ponta das Furnas“, einer Höhle bei etwa 30 Metern Tiefe, herrscht eine starke Strömung. Wir müssen uns teilweise an den Felsen festhalten, um nicht weggeblasen zu werden.

Sobald wir den Eingang zur Höhle in 30 Metern Tiefe erreicht haben, sind wir im Strömungsschatten und können von unten Adlerrochen und Barrakudas beobachten. Als wir die Höhle verlassen, geraten wir alle wieder in eine sehr starke Strömung und ich werde vom Rest der Tauchgruppe weggetrieben. Zum Glück werde ich bald an der Oberfläche bei starkem Wellengang wieder gefunden.

Das Wetter auf den Azoren

Am Abend essen wir in Peter´s Café Sport. Die Stimmung ist etwas gedrückt. Das Wetter schlägt um und wir wissen nicht, ob die weiteren Tauchgänge stattfinden.

In der Nacht gießt es wie aus Kübeln, es hört gar nicht mehr auf.  Am Morgen ist der Himmel grau; der Pico ist nicht mehr zu sehen. Keine guten Vorraussetzungen, um Spaß am Tauchen zu haben.

Wir unternehmen keinen Tauchgang, sondern lassen den Tag Tag sein und chillen ganz entspannt. Morgen soll das Wetter hoffentlich besser werden.

Auf der Suche nach Blauhaien

Endlich nach zwei Tagen können wir den Versuch starten mit Blauhaien zu tauchen. Der berühmte Blauhai Tauchspot „Condor Banks“ wird nicht mehr angefahren.

Es ist das Ergebnis des Haifinnings der spanischen Fangflotten. Mit Langleinen an denen etwa 3500 – 4000 Haken befestigt sind wird alles eingesammelt was sich daran verbeißt. Leider zum großen Teil auch die Blauhaie. Diesen werden dann die Flossen abgeschnitten. Nach EU Richtlinien muss der restliche Kadaver muss auf dem Fangschiff bleiben und darf nicht mehr in das Meer zurück geworfen werden.  In Frachtcontainern werden die Haikörper gelagert und dann weiter verarbeitet. Was damit passiert weiß keiner so genau.

Hauptgrund des Haifangs sind die Flossen, die an die chinesischen Auftragsgeber weiter verkauft werden. Ein Milliardengeschäft. Jährlich kommen auf diese Art und Weise bis zum 100 Millionen Haie ums Leben. Mittlerweile sind bis zu 90% des ursprünglichen Haibestandes ausgerottet. Wir sehen nach zwei Stunden Wartezeit einen einzigen Blau-Hai.

Princess Alice Bank

Wir fahren ca. drei Std (45 Seemeilen= ca.80 Kilometer) über den Atlantik, um nach Princess Alice zu kommen. Dort sind die berühmten Mobulas zu sehen. Angekommen bereiten wir uns sofort vor und gehen ins Wasser. An einem Seil ziehen wir uns trotz starker Strömung an das Ankerseil, um uns danach schnell in 12 – 15 Meter abzulassen. Nach kurzer Wartezeit kommen die kleinen Verwandten der Mantas. Die Mobulas tanzen schwerelos um uns herum.

Wir erleben und erwandern eine ursprüngliche und wunderbare Insel und wenn Du Natur pur erleben willst dann musst Du die Azoren kennenlernen.


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